Bunte Schriftzug "Shinome" mit geschwungenen Buchstaben und Wellenmotiv.

Freundschaften - wider den Stereotypen

Wie einander Verstehen möglich ist

 

Heute möchte ich euch an einem Beispiel aus meinem persönlichen Umfeld zeigen, wie Verstehen funktionieren kann. Ich bekam eine DM von einer Kollegin, mit der ich zusammen in einem Prüfungsausschuss tätig bin. Für sie war, trotz Pädagogikstudium, Autismus in gewisser Form "Neuland". 

 

Wenn stigmatisierende Vorurteile die Diskussion bestimmen durch Fachwissen ersetzen 

Noch immer werden in unserer Gesellschaft stigmatisierende Stereotype vermittelt, die weit entfernt sind von neuen Erkenntnissen. Autist*innen, die ihre Rechte einfordern, sich nicht mit Mitleid zufrieden geben und aktiv Grenzen setzen, sind zu selten sichtbar. 

Als ich mich entschloss, mich gesund autistisch zu leben, brauchte es ein paar Gespräche, um von meinem Freundeskreis verstanden zu werden. Ich habe modernes Fachwissen vermittelt. Danach war ich weiter Shino, nur eben unmasked.

 

Persönliche Gespräche schaffen Beziehungen

Auch mit ihr hatte ich solch ein persönliches Gespräch geführt, getragen von unserer Freundschaft und gegenseitigem Respekt. Als ich ihr gestern schrieb, dass ich neben meinen bisherigen Tätigkeiten ein Buch schreibe, kam folgende Antwort (Ausschnitt mit ihrer Erlaubnis):

"Für die Prüfung - toi, toi, toi. Du schaffst das....
Du bist ganz schön beschäftigt..... Das freut mich. 
Du hast lange genug Arbeiten gemacht, die nicht gut für Dich waren. Wird Zeit...
Ich denke an Dich."
 

Einander Verstehen entwickeln
Sie hat begriffen, was für ein ungesundes Leben ich führte, um teilhaben zu können. Wie sehr Masking meine Gesundheit schädigte. Sie hat miterlebt, welches Risiko ich mit dem sichtbar werden eingegangen bin, meinen Job wechseln musste. Wie viel Geld mich meine Entscheidung gekostet hat. Sie hat mich kämpfen sehen.

Ihr "wird Zeit..." ist genau das, was ich fühlte, als ich mich sichtbar machte. Doch diese DM zeigt mehr, nämlich welch kostbares Privileg ich habe: 

Ich habe Menschen, die mich sehen, stärken und respektieren. Das ist bedeutend. Leider haben nicht alle Menschen solche Freundschaften. Obwohl auch sie Freund*innen bräuchten, die sie in der Breite der Möglichkeiten wahrnehmen.

Wenn ihr lest, dass Autist*innen keine Freundschaften wollen - das ist Quatsch mit Soße. Gewoben aus dehumanisierenden Vorurteilen. Viele Autist*innen wollen Freund*innen auf Augenhöhe und mit Respekt für die Unterschiedlichkeit des Seins.

"Autistic young people report a strong desire for friendships... good quality friendships were related to fewer depressive symptoms for autistic and non-autistic boys and girls."

Die Forschung zum Thin Slice Judgement zeigt, dass allistische Menschen signifikant seltener soziale Interaktionen mit Autist*innen als mit Allistics wollen. (Solange sie diese sehen oder hören).

Wäre jetzt nicht ein wunderbarer Moment, diese unbewusst Ablehnung zu durchbrechen?


Wir alle brauchen Menschen, die uns verstehen und mit denen wir auf Augenhöhe interagieren können..

© Shino Me. Alle Rechte vorbehalten. 

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